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Region Niedersachsen
Ort Göttingen
Institution Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen  GND  Wikipedia
Adresse Platz der Göttinger Sieben 1. 37073 Göttingen
Webadresse der Institution http://www.sub.uni-goettingen.de
Ansprechpartner Dr. Christian Fieseler, Dr. Wilfried Enderle
Auskunft am 20130128
Ort der Sammlung 1917 Göttingen
Sammlung 1917 Universitätsbibliothek Göttingen  GND  Wikipedia
Adresse der Sammlung 1917 Prinzenstr. 1
Leiter der Sammlung Pietschmann, Richard  GND  Wikipedia
Beschreibung bei Buddecke Göttingen. Königliche Universitäts-Bibliothek. Prinzenstr. 1.
Druckwerke und handschriftliches Material vorzugsweise aus dem Heimatgebiet (Niedersachsen) und Englisches. Bücher und Zeitschriften. Alle Zeitungen, die im Gebiete des ehemaligen Königreichs Hannover erscheinen. Einige Kriegszeitungen. Göttinger Gefangenenlagerzeitungen. Einzelne Kriegsdrucksachen. Kriegsurkunden: Handschriftliches und zwei von der Kriegsnachrichtenstelle der Universität hergestellte Sammlungen von Abschriften, die auch das Generalkommando des X. und das des XI. Armee-Korps besitzen.
Webadresse von Buddecke http://s2w.hbz-nrw.de/llb/urn/urn:nbn:de:hbz:51:1-7685
Seite 24
Erhaltung Die Sammlung ist erhalten.
Angaben zum Bestand Die Sammlung Druckschriften enthält die von offiziellen Stellen herausgegebene frühe politische Publizistik zum Krieg, die Debatten zur Kriegsschuldfrage etc., sowie natürlich auch die ersten, auf militärische Ereignisse und Gesichtspunkte fokussierten Darstellungen zu einzelnen Schlachten und Kampagnen oder der Geschichte einzelner Regimenter. Neben politischer Publizistik und zeitgenössischer Pamphletliteratur haben die Bibliothekare aber auch Erlebnisberichte und autobiographische Zeugnisse gesammelt. Es fällt auf, dass sich der Bestand nicht allein auf die in Deutschland oder dem neutralen Ausland, wie der Schweiz, veröffentlichte Literatur konzentriert, sondern auch Literatur aus den „Feindstaaten“, insbesondere aus Großbritannien und Frankreich, aber auch den erst später in den Krieg eingetretenen Vereinigten Staaten von Amerika, umfasst. Hier seien, um nur ein Beispiel zu nennen, aufgrund der Göttinger Sammlungsschwerpunkte die Schriften der Germanistic Society of Chicago erwähnt. (Wilfried Enderle)
erhaltene Bestände Bücher
Zeitschriften
Zeitungen
Feldzeitungen
Lagerzeitungen
Lazarettzeitungen
Zeitungen der besetzten Gebiete
Tagebücher, handschriftlich
Memoiren, handschriftlich
Feldpostbriefe
Drucksachen
Amtsdruckschriften
Umfang der erhaltenen Bestände Der Druckschriftenbestand umfasst über 6.200 Titel. Memoiren und Briefe: 315 Nummern, ca. 1 Regalmeter.
nicht erhaltene Bestände Nicht erhalten sind die beiden von der Kriegsnachrichtenstelle der Universität hergestellten Sammlungen von Abschriften von Kriegsurkunden.
Aufstellung Die Sammlung der Druckschriften ist innerhalb des allgemeinen Bestandes aufgestellt. Dieser Bestand wurde – im Unterschied zu den damaligen Usancen – nicht feinsystematisch erfasst und aufgestellt, sondern chronologisch nach Erscheinungsjahren. Deshalb wurde er im zeitgenössischen Bandrealkatalog über einen Schlagwortindex zusätzlich erschlossen. Weit über die Hälfte der damals erworbenen Titel sind während des Krieges erschienen. Es fällt dabei auf, dass die Sammlung zeitgenössischer Publikationen bis 1918 jedes Jahr kontinuierlich abnahm, was der angespannten Personal- und Finanzlage während des Krieges geschuldet gewesen sein dürfte. (Wilfried Enderle)
Sammlungssignatur(en) Historia Universalis (H UN VIII bis H UN IX)
separat aufgestellte Sammlungsteile Kriegsbriefe und -memoiren werden separat in der Abteilung Handschriften und alte Drucke verwahrt.
Ergänzung Die Sammlung handschriftlicher Materialien wurde auch noch nach 1921 (bis 1938) ergänzt durch einzelne Schenkungen und Überlassungen aus Privatbesitz.
ergänzte Bestände Briefe, handschriftlich
Memoiren, handschriftlich
Tagebücher, handschriftlich
Quellen zur Geschichte der Sammlung sind erhalten
Inventarisierung Die Sammlung ist inventarisiert.
Datum der Inventarisierung Die Sammlung wurde inventarisiert in den Jahren 1916-1938.
Inventarbücher Die Inventarbücher sind erhalten.
Ort der Inventarbücher Bibliotheksarchiv der SUB Göttingen, Cod. Ms. C 15:3 (Memoiren und Briefe)
Aktenmaterial Aktenmaterial zur Sammlung ist erhalten.
Ort des Aktenmaterials Bibliotheksarchiv der SUB Göttingen
Materialbeschaffung Aussagen zur Materialbeschaffung sind möglich.
Vereinigung der Weltkriegssammler Die Bibliothek war nicht Mitglied der Vereinigung der Weltkriegssammler.
Verband deutscher Kriegssammlungen Die Bibliothek wurde zwischen dem 1.12.1918 und dem 17.4.1919 Mitglied im Verband deutscher Kriegssammlungen.
Bezug der "Mitteilungen" des Verbandes ja
Zeitgenössische Berichte über die Sammlung Die Jahresberichte der Königlichen Universitäts-Bibliothek zu Göttingen 1914-1915 enthalten keine Angaben zum Aufbau einer Kriegssammlung. Auch die Kurzberichte der Universitätsbibliothek in den Chroniken der Georg August-Universität für die Rechnungsjahre 1916/20 und 1921/23 (enthalten in den Mitteilungen des Universitätsbundes Göttingen Jg. 4 H. 2 und Jg. 6 H.1/2) und die folgenden Berichte geben dazu keine Auskunft.
Zur Geschichte der Sammlung Wie andere Bibliotheken hatte auch die Bibliothek der Universität Göttingen nach Beginn des Weltkriegs begonnen, eine Kriegssammlung anzulegen. Dazu gehörte neben der Sammlung von Kriegsbriefen und anderen Selbstzeugnissen vor allem der Erwerb zeitgenössischen Schrifttums sowie der Publikationen, in denen nach 1918 der Krieg publizistisch und historiographisch verarbeitet wurde. Da die bis 1944 erworbene Literatur chronologisch aufgestellt wurde, bietet sie ein gutes Bild über die Entwicklung der zeitgenössischen medialen Auseinandersetzung mit dem Krieg, die von der offiziellen politischen Propaganda bis zu publizierten Selbstzeugnissen reicht, wobei auch Publikationen aus den „Feindstaaten“ durchaus intensiv gesammelt wurden.
In der Abteilung Spezialsammlungen (Handschriften und Nachlässe) der SUB Göttingen wird eine kleinere Sammlung von Kriegserinnerungen und -briefen aufbewahrt. Es handelt sich zum größeren Teil um zeitgenössische Abschriften von Feldpostbriefen und Tagebüchern, die für die „Nachrichten-Sammelstelle der Universität Göttingen“ angefertigt wurden. Nach einem zeitgenössischen Inventar (Bibliotheksarchiv der SUB Göttingen, Cod. Ms. C 15:3), das 1921 auf Bitte des Reichsarchivs angefertigt und diesem für eine Abschrift überlassen worden war, umfasst der bis dahin zusammengetragene Bestand 315 Nummern. Zahlreiche der Verfasser stammten aus der damaligen preußischen Provinz Hannover mit einem Schwerpunkt in Göttingen und den anliegenden Regionen (Weserbergland, Harz), zum Teil sind aber auch Hamburg oder Lübeck und weitere Orte angegeben. Unter Nr. 206 sind zwei englische Kriegsgefangene, unter Nr. 260 ein „Kriegsgefangener Toulouse“ verzeichnet. Das Spektrum der aus Göttingen stammenden Autoren reicht von Angehörigen Göttinger Händler und Handwerker (zum Beispiel Weinhandlung Bremer, Tischlermeister Reitemeier) bis zu Söhnen aus Familien des Bildungsbürgertums.
Die Erwerbungen ab 1921 sind in dem genannten Verzeichnis der Handschriften unter den Nummern 76-82 aufgeführt. So finden sich hier zum Beispiel das Kriegstagebuch des Leutnants der Reserve J. Schlange von 1914/15, Kriegsbriefe des Stabsarztes Ritter oder von Mitgliedern der Göttinger Studentenverbindung Wingolf. (Wilfried Enderle)
Erschließung Die Sammlung ist erschlossen.
Datum der Erschließung Die Sammlung handschriftlicher Materialien wurde katalogisiert in den Jahren ab 1921.
separater zeitgenössischer Katalog Findbuch von 1921 (Bibliotheksarchiv: Bibl. Arch C 15:3)
zeitgenössischer Nachweis in den allgemeinen Katalogen Band-Realkatalog für die allgemeinen Bestände bis 1945
Webadresse des zeitgenössischen Alphabetischen Katalogs http://www.sub.uni-goettingen.de/goettinger-band-realkatalog
gedruckter Bestandskatalog Der handschriftliche Bestand (Memoiren, Briefe) ist in einem handschriftlichen Nachtrag zu dem Verzeichnis der Handschriften im Preußischen Staate, Abt. 1 Hannover, Bd. 1: Die Handschriften in Göttingen, T. 2, Berlin 1893, zwischen S. 282 und 283 (Exemplar der Abt. Spezialsammlungen (Handschriften und Nachlässe) der SUB Göttingen), als Nummer 71-75 unter dem pauschalen Titel „Kriegserinnerungen 1900-1918“ verzeichnet.
aktueller Nachweis: Online-Katalog Online-Katalog
aktueller Nachweis: Verbundsystem Gemeinsamer Verbundkatalog
ZDB-Nachweis von Periodika ja
weitere Kataloge Nachweis von handschriftlichen Materialien in der HANS-Datenbank: http://hans.sub.uni-goettingen.de/index.html
aktueller Nachweis: Findbücher Findbuch von 1921 (Bibliotheksarchiv: Bibl. Arch C 15:3)
Literatur zur Sammlung Enderle, Wilfried: Sammlungen zum Ersten Weltkrieg in der Niedersächsischen Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen. In: Clio online Themenportal Erster Weltkrieg. Eintrag vom 5.5.2014. 
http://www.erster-weltkrieg.clio-online.de/site/lang__de-DE/40208832/default.aspx
Autor des Datensatzes Julia Freifrau Hiller von Gaertringen
Stand der Erfassung 04.11.2014

Kriegssammlungen in Deutschland 1914-1918 / Hrsg. von der Arbeitsgemeinschaft der Regionalbibliotheken im Deutschen Bibliotheksverband. Bearb. von Julia Freifrau Hiller von Gaertringen und Aibe-Marlene Gerdes.
Karlsruhe: Badische Landesbibliothek 2014. URL: www.kriegssammlungen.de