Kriegssammlungen in Deutschland 1914-1918
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Das Themenportal ermöglicht einen direkten und schnellen Zugriff auf thematisch zugeschnittene Informationsangebote. Durch die Bündelung von Volltexten, bibliotheksnahen Ressourcen, Internetverzeichnissen, und weiteren Ressourcen ist eine gezielte Informationssuche bei gleichzeitig hohem Qualitätsstandard möglich. Teil des Portals sind: Bündelung vorhandener Informationsangebote durch den Aufbau einer spezifischen Metasuchmaschine; Veröffentlichung aktueller Forschungsbeiträge und -information (Artikel, Rezensionen, Sammlungsbeschreibungen, Volltexte); Bündelung von bestehenden themenrelevanten Internetressourcen; die Publikation von Quellen in elektronischer Form als Beitrag zu einer sich wandelnden Kommunikationskultur in den historischen Wissenschaften.

Die "Internationale Enzyklopädie des Ersten Weltkriegs" ist das weltweit größte Netzwerkprojekt der Forschung zum Ersten Weltkrieg mit mehr als 1000 Mitarbeitern in 54 Ländern. Das englischsprachige digitale Nachschlagewerk ist im Oktober 2014 online gegangen. Mit 494 Artikeln ist derzeit rund ein Drittel des vorgesehenen Umfangs publiziert. Ziel des internationalen Referenzwerks ist es, einen multiperspektivischen, multimedialen Zugang zum Ersten Weltkrieg auf wissenschaftlicher Grundlage im Open Access bereitzustellen. Das Projekt wird unter Leitung der Freien Universität Berlin mit Beteiligung der Bayerischen Staatsbibliothek und der Deutschen Historischen Auslandsinstitute als Forschungsförderungsprojekt der DFG seit 2011 erarbeitet. Im Editorial Board sind 90 namhafte Historiker aus 22 Nationen tätig.

Europeana 1914-1918 will create by 2014 – the centenary of the outbreak of the First World War - a substantial digital collection of material from national library collections of ten libraries in eight countries that found themselves on different sides of the historic conflict. In the run-up to 2014 and in the following years, strong interest in the topic is expected from a wide variety of users – including the general public, local and family historians, education professionals, archives, museums and historical societies, people working in the media, the arts or in the tourism industry. The project consortium will make available to Europeana 425.000 especially relevant items that will be selected with help from specialists and target user groups according to agreed quality criteria. They will span the full range of national library collections including books, newspapers, trench journals, maps, children's literature, posters, pamphlets, propaganda leaflets, medals and coins. The digital collection will go far beyond any existing digital collection on the topic in terms of size, quality and diversity and make Europeana the first stop for quality content on the "Great War". The consortium will work to enlarge the network and encourage other memory institutions to contribute more relevant content. Europeana 1914-1918 will make a vast amount of sources available online for the first time – content that is often rare and highly fragile because of the deteriorating quality of the paper it was produced on and generally only accessible in reading rooms. The material will highlight the importance of WWI for a common European identity and be reflective of the different experiences of individuals and groups on all sides of the conflict including different ethnic, linguistic, political, social and religious communities and those opposed to the war.

Zeitungen sind eine erstrangige und stark frequentierte Quelle für alle historisch ausgerichteten Fragestellungen. Die Badische Landesbibliothek hat deshalb bislang mehr als 30 badische Presseerzeugnisse aus den vergangenen drei Jahrhunderten digitalisiert. Berücksichtigung fanden auch alle Neben-, Tages- und Sonderausgaben sowie die unterschiedlichen Beilagen, die teilweise einen eigenen Titel besitzen. Die Titel in ihrer Gesamtheit bilden das politische Meinungsspektrum der Zeit ab und erstrecken sich vom ausgehenden 18. Jahrhundert bis in die Endphase des Zweiten Weltkriegs. Als Vorlage dienten die originalen Papierausgaben. Als zentrale Suchfunktion wird eine Kalendersuche nach Jahren, Monaten und Tagen angeboten.

Die Jahrgänge 1914-1918 sind für alle Presse-Erzeugnisse bereits vollständig mit OCR im Volltext recherchierbar gemacht. Wenn Sie also nach Spezialthemen suchen, wie Berichten über Nagelungen, der Verknappung von Butter oder der propagandistischen Verwendung des Begriffs "Nibelungentreue" während der Kriegsjahre, so werden Sie umfassend fündig, was die badische Presse anbetrifft. Und Sie können feststellen, wie unterschiedlich der Umgang mit diesen Phänomenen im breiten Spektrum der politischen Meinung gewesen ist.

Der Erste Weltkrieg erschütterte Europa in seinen Grundfesten und läutete das Ende der europäischen Vorherrschaft in der Welt ein. Die überregionale Presse war zumeist bereit, sich in der politischen Berichterstattung den für national gehaltenen Zielen umstandslos zu unterwerfen, dagegen wurde das Kriegsgeschehen auf der Ebene der regionalen und lokalen Berichterstattung in differenzierter und bisher kaum erschlossener Weise in seinen Auswirkungen auf das Alltagsleben gezeigt.

Mit ihren Beständen an regionalen Zeitungen verfügen die Hochschul- und Landesbibliotheken in Hessen über ein einmaliges Reservoir an Informationen insbesondere auch über die Zeit des Kriegsbeginns 1914, das in digitalisierter Form zur Verfügung gestellt wird. Versehen mit einer Startförderung des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst arbeiten die Universitäts- und Landesbibliotheken Darmstadt, Fulda und Wiesbaden, die Universitätsbibliotheken Frankfurt am Main, Gießen, Kassel und Marburg sowie das Hessische Bibliotheksinformationssytem (HeBIS) als zentraler Dienstleister an der Digitalisierung dieser Bestände.

Für die Bürgerinnen und Bürger bietet sich damit die Möglichkeit, eine zunehmend aus dem öffentlichen Bewusstsein verschwindende, gleichwohl bedeutende Epoche deutscher Geschichte im gewohnten Medium regionaler Zeitungen begreifbar zu machen. Für die Wissenschaft entsteht ein neuer und wichtiger Pool an Primärmaterial, das bislang nur vor Ort und damit nur mit erheblichem Aufwand einsehbar war.

Unmittelbar nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges richtete die damalige Königliche Bibliothek Berlin einem Aufruf an die Öffentlichkeit und bat, ihr alle mit dem gerade begonnen Krieg in Verbindung stehenden Veröffentlichungen zuzusenden. Die eingesandten Materialien wurden in einer eigens eingerichteten Kriegsakzession bearbeitet und unter der Signatur “Krieg 1914-lfd. Nummer” aufgestellt. Ungeachtet der Bestandsverluste während der Verlagerung im Zweiten Weltkrieg stehen heute noch ca. 35.000 Bände zur Verfügung. Die Sammlung ist durch einen gesonderter Zettelkatalog mit 737 Sachstellen inhaltlich erschlossen. Eine Sachstellenübersicht wurde 1929 veröffentlicht (Schlagwortrepertorium zum Katalog der Weltkriegssammlung. - Berlin, 1929.) Ihren besonderen Wert erhält die Sammlung dadurch, dass sie nicht nur die Veröffentlichungen aus Deutschland und den mit dem Deutschen Reich verbündeten Staaten enthält. In großem Umfang wurde auch Literatur aus den neutralen und Feindstaaten gesammelt.

In den Jahren 1914 bis 1918 hatte die damals noch Fürstliche Landesbibliothek eine sogenannte „Kriegssammlung“ angelegt und neben Feldzeitungen auch Flugblätter, Plakate und andere Kriegsdrucksachen gesammelt. Sie legte Wert darauf, von möglichst vielen unterschiedlichen Feldzeitungen wenigstens einige Exemplare zu besitzen. Diese Zeitungen sind als Quelle für die Mentalitätsgeschichte des Ersten Weltkriegs ein wichtiger und willkommener Fund. Der Detmolder Bestand der Feldzeitungen, 47 Titel, ist seit 2013 komplett digitalisiert in den Digitalen Sammlungen der Lippischen Landesbibliothek verfügbar.

Die Universitätsbibliothek Heidelberg hat mit Unterstützung der Landesarchivdirektion Baden-Württemberg 19 ihrer Feldzeitungen aus der Zeit des Ersten Weltkrieges digitalisiert. Um dem interessierten Benutzer online einen möglichst lückenlosen Bestand anbieten zu können, wurden vorhandene Lücken im Printbestand durch Digitalisierung von Exemplaren aus anderen Bibliotheken geschlossen.

Mit Blick auf das Jahrhundertgedenken zum Beginn des Ersten Weltkriegs hat die Badische Landesbibliothek bereits im Jahr 2013 100 zeitgenössische Bücher und Broschüren aus den Jahren 1914-1918 digitalisiert. Sie stammen aus badischen Verlagen oder beziehen sich auf das Kriegsgeschehen in Baden. Das Spektrum der Digitalisate reicht von amtlichen Denkschriften zu wirtschaftlichen Maßnahmen während des Krieges über Kriegspropaganda, Kriegstagebücher, Kriegslyrik, Kriegspredigten, Invalidenratgeber und Kriegskochbücher bis hin zur Darstellung der Kriegserlebnisse von Badenern an der Front und in Gefangenschaft, etwa den Kriegserlebnissen von Annemarie Reimer "Sieben Monate an der Ostfront als Kraftwagenführerin".

Im Rahmen der Ausstellung „Schlaglichter. 100 Bücher des Jahres 1918“ wurde die digitale Sammlung im Jahr 2017/18 noch einmal vermehrt. Der Krieg als Lesestoff, auf den die Verlage Ende 1914 ihre Programme umgestellt hatten und der ihnen zunächst beträchtliche Zuwachsraten beschert hatte, blieb trotz der allgemeinen Kriegsmüdigkeit auch im Jahr 1918 noch ein einträgliches Geschäft. Kriegserlebnisberichte und Kriegstagebücher als zeittypisches Genre erschienen massenhaft. Die Mangel- und Ersatzstoffwirtschaft brachte immer neue und erfindungsreiche Ratgeber zu den Themen Ernährung oder Kleidung hervor. Die Durchhalte-Propaganda eroberte auch den Bereich des Kinder- und Jugendbuchs. Das unstillbar gewordene Bedürfnis nach Auslandserfahrung dagegen erfüllten die zahllosen, gut verkäuflichen Reisebücher. Ende 1918 zeitigten die sich überschlagenden revolutionären Ereignisse eine Flut politischer Broschüren, die steuernd in das Weltgeschehen eingreifen sollten.

Die Deutsche Nationalbibliothek besitzt in ihrem Leipziger Bestand – neben den deutschen und deutschsprachigen Publikationen – zahlreiche weitere Dokumente zum Thema Erster Weltkrieg. Diese wurden im Rahmen einer ab September 1914 begonnenen Weltkriegssammlung von der damaligen Deutschen Bücherei (ungefähr zeitgleich mit anderen Bibliotheken des Deutschen Reiches) zusammengetragen. Im Oktober 1914 erfolgte ein erster Aufruf zur Einsendung von Materialien im „Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel“. Bis Kriegsende und danach wuchs die Sammlung der Kriegsdrucksachen durch die Mithilfe von Militär- und Zivilbehörden, Vereinen, studentischen Verbindungen und vieler privater Einsendungen rasch an:Neben der zum Sammelgebiet gehörenden Buch-, Broschüren-, Zeitschriften-, Zeitungs- und Kartenproduktion (mit Stand von 1921: ca. 35.000 Bücher/Broschüren, 1.300 Kriegskarten sowie über 600 Kriegszeitungen) zählte die Sondersammlung rund 55.000 Einheiten, darunter rund 15.000 Plakate, 150 Flugblätter, 40 Kapseln mit Einblattdrucken sowie Fotografien, Notgeld und Lebensmittelmarken. Im Laufe der Zeit hat die Bibliothek Teilbestände an andere Institutionen abgegeben. Die übrigen Medienwerke sind in den regulären Bibliotheksbestand eingegliedert worden. Sie sind bisher durch einen gesonderten Zettelkatalog inhaltlich erschlossen. Dieser umfasst ca. 40.000 Einträge, einschließlich Belletristik, systematisiert nach 20 Themengruppen.Ziel des Projekts ist es, diese heute noch vorhandenen Drucksachen zum Ersten Weltkrieg virtuell zu einer Sammlung zusammenzufassen. Dabei soll die thematische Recherche im Portalkatalog ermöglicht bzw. verbessert werden. Bestandserhaltungsmaßnahmen sorgen für die Benutzbarkeit der Bestände vor Ort. Exemplarische Digitalisate ermöglichen direkten Zugang zu Inhalten der Titel von 1914-1918. Eine virtuelle Ausstellung und eine Ausstellung vor Ort dienen 2014 als „Schaufenster“ der Sammlung und vermitteln einen Eindruck von ihrer inhaltlichen wie formalen Bandbreite.

Bereits 1914 startete die Bayerische Staatsbibliothek ihre Weltkriegssammlung. Die "Themenbibliothek Erster Weltkrieg und Novemberrevolution" bündelt die umfangreichen Bestände der Bayerischen Staatsbibliothek zum Ersten Weltkrieg und zur nachfolgenden Revolutionszeit und macht Quellenmaterialien für die Wissenschaft wie auch für die historisch interessierte Öffentlichkeit zugänglich. Die "Themenbibliothek" besteht aus zwei Komponenten: Ein "Spezialkatalog" mit mehr als 54.000 Einträgen macht die relevanten Bestände der Bayerischen Staatsbibliothek zielgenau auffindbar. Erfasst sind neben Weltkriegs- und Revolutionsliteratur unterschiedliche Materialarten (z. B. Karten, Handschriften, E-Medien). Als zweite Komponente stellt ein "Themenportal" die Kriegssammlung sowie die Bestände und Sammelschwerpunkte der Bayerischen Staatsbibliothek vor (Bavarica, Handschriften, Karten/Bilder, Musik, Orient/Asien, Osteuropa). Neuerwerbungsdienste, ein Rezensionsdigest sowie eine Internetressourcensammlung bieten bibliographische Einstiegspunkte. An Quellen werden Zensurberichte zur Post mit der Schweiz, die Kriegsalben des Offiziers Julius von Bernuth sowie die Feldpost des Akademischen Gesangsvereins München vorgestellt.

Die Sammlung Weltkrieg (ca. 5.000 Dokumente) enthält schwerpunktmäßig Materialien zum Ersten Weltkrieg, zusätzlich finden sich aber auch Dokumente aus der unmittelbaren Nachkriegszeit (Friedensvertrag von Versailles 1919), zu den Freikorpskämpfen im Baltikum, den Reichstagswahlen von 1924 (Wahlplakate), außerdem wenige Materialien zum Zweiten Weltkrieg. Neben Büchern, Zeitschriften und Zeitungen (Kriegszeitungen, Zeitungen von Armee-Einheiten, Lagerzeitungen) wurden Plakate und Flugblätter mit Durchhalteparolen, Aufrufe zur Zeichnung von Kriegsanleihen oder Spenden sowie Rekrutierungsaufrufe gesammelt. Des Weiteren finden sich Karten, Erinnerungsblätter, Kalender, Kriegsbilderbögen, Briefe, Briefkarten und Postkarten, außerdem (in geringerem Umfang) Lebensmittelmarken und Notgeld. Einen erstaunlich großen Anteil nehmen künstlerische Auseinandersetzungen mit dem Kriegsgeschehen ein, oftmals in umfangreichen Folgen oder Serien.

Die Sammlung Kriegsberichte geht auf die am 14. Juli 1915 eingerichtete Kriegsnachrichten-Sammelstelle des VII. Armeekorps in Münster zurück, deren Geschäftsstelle am Historischen Seminar der Universität Münster angesiedelt war. Hier wurden Feldpostbriefe, Kriegstagebücher und "sonstige schriftliche Kriegsnachrichten" aus dem Bezirk des Armeekorps ausgewertet und abgeschrieben.

Die Bibliothek für Zeitgeschichte (BfZ) in der Württembergischen Landesbibliothek ist eine der größten Spezialbibliotheken für Zeitgeschichte in Europa und eine international angesehene historische Forschungseinrichtung. Sie wurde 1915 als private Sammlung von dem schwäbischen Industriellen Richard Franck in Berlin gegründet. Die Weltkriegsbücherei – wie sie von 1921 bis 1948 genannt wurde – gehörte zu der Vielzahl von Kriegssammlungen und -museen, die während des Ersten Weltkriegs in nahezu allen kriegführenden Ländern entstanden. Die aktuellen Bestände der Bibliothek (ca. 380.000 Bände) werden ergänzt durch die Sondersammlungen wie zum Beispiel Fotos, Plakate, Flugblätter, Broschüren, Zeitungen und Zeitschriften, Lebensdokumente, Postkarten, Land- und Seekarten, technische Zeichnungen und Textdokumente. Zum Weltkriegs-Gedenkjahr 2014 bietet die BfZ einen speziellen Zugang zu ihren Informationsangeboten zum Ersten Weltkrieg an. Insbesondere Digitalisate aus den Sammlungen der BfZ werden vorgestellt.

Die Österreichische Nationalbibliothek besitzt in ihrer Abteilung "Bildarchiv und Graphiksammlung" eine umfassende Dokumentation der Kriegsereignisse zum Ersten Weltkrieg: Plakate und Maueranschläge, Flugblätter, Postkarten, Extrablätter, Bilderbögen, Kinderzeichnungen und Schulaufsätze, Vivatbänder, Brief- und Verschlussmarken etc. Die Plakate, Vivatbänder und Postkarten sind bereits katalogisiert. Das Material wird auf der Website der ÖNB im einzelnen vorgestellt.

Neben Büchern aus ihrem Bestand bietet die Wienbibliothek in ihren Digitalen Sammlungen ihre umfangreiche Plakatsammlung zum Ersten Weltkrieg und Teile des sogenannten Tagblattarchivs, einer umfassenden Zeitungsausschnittsammlung mit Belegen aus zahlreichen in- und ausländischen Zeitungen in digitalisierter Form an.