Sachsen-Anhalt
Weißenfels
Zeitzer Str. 4. 06667 Weißenfels
Martin Schmager
20130731 20130816
Königsberg / Kaliningrad
Sammlung Gustav Gotthilf Winkel
Gustav Gotthilf Winkel (1857-1937) war zeitlebens in der Corpsstudentenbewegung aktiv. Als Mitglied des Corps Masovia Königsberg stellte er von 1914 bis 1919 die dort eingehenden Feldpostbriefe zu einer zweimal monatlich erscheinenden "Kriegszeitung des Corps Masovia" zusammen, von der insgesamt 100 Nummern erschienen. Winkel entfaltete bereits während seiner Studentenzeit eine akribische Sammlertätigkeit von allerlei Kuriosa wie Zündholzschachteln, Speisekarten, Schlüsseln, Geldbeuteln, Pulverhörnern, Corpsbändern und -mützen, Helmen etc. und verfügte über mehr als 30 z.T. sehr umfangreiche Sammlungen verschiedener Gegenstände dieser Art. Bekanntheit erlangte er als Sammler von Vivatbändern, die in Buddeckes Beschreibung seiner Kriegssammlung nicht aufgeführt sind, über die er aber in den Mitteilungen des Verbandes deutscher Kriegssammlungen publizierte. Diese Sammlung ging 1919 an das Museum Weißenfels. Winkel verfasste auch eine Abhandlung über das Notgeld in Ostpreußen.
Luisenhöh 3
Königsberg. Sammlung von Herrn Geh. Reg.-Rat Winkel. Luisenhöh 3. Sammlung: Gegenstände aus Kriegsgebiet und Heimat, deutsches Material und Kriegsbeute. Rund 1400 Stücke. 75 deutsche u. 32 fremdsprachliche Bücher u. Zeitschriften. 270 deutsche u. 75 fremdsprachliche Kriegszeitungen. 12 fremdsprachliche Gefangenenlagerzeitungen. 824 deutsche u. 89 fremdsprachliche Kriegsdrucksachen. 40 Nummern Flug- u. Schützengrabenzettel. 19 Veröffentlichungen heimatlicher Behörden. Kriegsandenken, darunter 50 verschiedene Lebensmittelkarten und 4000 verschiedene Stücke Notgeld.
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Die Sammlung ist teilweise erhalten.
Die Sammlung Vivatbänder aus dem Besitz G. G. Winkels kam 1919 als Geschenk von Hans Gürth in das Museum Weißenfels. Hans Gürth war Brauereibesitzer in Weißenfels und Mitglied im Museumsverein. Dass Gürth die Sammlung Winkel abgekauft hat, um sie dann dem Museum zu schenken, ist wahrscheinlich, lässt sich anhand der Akten allerdings nicht verifizieren. Laut der damaligen Kartei kamen 194 Vivatbänder an das Museum. Die Karteikarten wurden mit dem Stempel „Vivatband, Winkelsche Sammlung“ versehen. Über die anderen Sammlungsgegenstände kann keine Aussage gemacht werden.
Vivatbänder
Winkels Sammlung umfasste ca. 450 Vivatbänder. Laut der damaligen Kartei kamen 194 Vivatbänder an das Museum Weißenfels.
Bücher, Zeitschriften, Feldzeitungen, Lagerzeitungen, Drucksachen, Flugblätter, Amtsdruckschriften, Lebensmittelkarten, Notgeld
Bis Ende der 1930er Jahre wurde die Sammlung der Vivatbänder im Städtischen Museum Weißenfels durch Ankäufe und Schenkungen weiter vergrößert. Heute umfasst die Sammlung 922 Vivatbänder.
Vivatbänder
sind vorhanden
Aktenmaterial zur Sammlung der Vivatbänder ist erhalten.
Schriftlicher Nachlass von G. G. Winkel, darin einige Aktenordner, in denen Winkel seine Korrespondenz und Zeitungsartikel (zum Thema Vivatbänder) abgeheftet hat.
Stadtarchiv Weißenfels
Aussagen zur Materialbeschaffung sind möglich.
Gustav Winkel war Mitglied in der Vereinigung der Weltkriegssammler. Er gehörte dem Ausschuss an.
Gustav Winkel war nicht Mitglied im Verband deutscher Kriegssammlungen.
1 (1918) H. 4 (Aufrufe, Fliegerabwürfe, Flugblätter, Flugschriften, Gefangenenwesen, Kriegsanleihen-Drucksachen, Kriegsdrucksachen aller Art, Plakate, Speisekarten); 2 (1919) H. 2 (Feld- und Kriegszeitungen), H. 3 (Notgeld, Fliegerabwürfe)
Die Sammlung Vivatbänder ist digitalisiert.
Vivatbänder
Museum-Digital:Sachsen-Anhalt
http://www.museum-digital.de/san/index.php?t=institution&instnr=79
Kriegszeitung des Corps Masovia. Zeitung für Militär und Civil. Hrsg. vom Corps Masovia Königsberg. Königsberg, Marburg. Nr. 1.1914 - 100.1919 [komplett vorhanden in der Staatsbibliothek zu Berlin, ohne Nr. 14/15 vorhanden in der Deutschen Bücherei Leipzig; nicht ausleihbar, keine Reproduktion möglich].
Winkel, G. G.: Hindenburg-Vivatbänder. In: Königsberger Woche 8 (1916/17), H. 31 vom 27.4.1916, S. 551-552.
Winkel, G. G.: Kriegsnotgeld. In: Der Weltkrieg. Illustrierte Kriegs-Chronik de Daheim Bd. 5 (1916), S. 73-77.
Winkel, G. G.: Das ostpreußische Notgeld. In: Ostpreußische Kriegshefte. H. 3 (1916), S. 94-112.
Winkel, G. G.: Vivatbänder. In: Mitteilungen des Verbandes Deutscher Kriegssammlungen 2 (1920) H. 4, S. 101-118 und 4 S. Abb.
Erckert, Max Ferdinand: Chronik des fränkischen Geschlechts Erckert. Ansbach 1971, S. 314-318 (Biographie zu Gustav Gotthilf Winkel).
Kater, Herbert: Geh. Regierungsrat Gustav Gotthilf Winkel. In: Einst und Jetzt. Jahrbuch ... des Vereins für corpsstudentische Geschichtsforschung 28 (1983), S. 185-194 (nach Aufzeichnungen von Peter Engel).
Vanja, Konrad: Vivat - Vivat - Vivat! Widmungs- und Gedenkbänder aus drei Jahrhunderten. Berlin )1985, S. 30ff. u.ö.
Loch, Eduard, und Hans Lippold: Geschichte des Corps Masovia zu Königsberg 1830-1930. Festschrift zum 100jährigen Stiftungsfest. - Wiederabdruck in: Döhler, J. Rüdiger: Corps Masovia. Königsberg, Kiel, Potsdam 1823-2005. Zum 175. Stiftungsfest herausgegeben und den Königsberger Masuren gewidmet. München 2005, S. 27-273. - Darin S. 11 (Wiederabdruck: 229) zur "Kriegszeitung des Corps Masovia", die in einer Auflage von 400 Ex. ab 1.10.1914, von G. G. Winkel redigiert und in Handschrift lithografisch reproduziert, alle zwei bis vier Wochen erschien, mit einem Gesamtumfang von zuletzt 1239 Seiten.
Gustav Gotthilf Winkel 1857-1937. In: Döhler, J. Rüdiger: Corps Masovia. Königsberg, Kiel, Potsdam 1823-2005. Zum 175. Stiftungsfest herausgegeben und den Königsberger Masuren gewidmet. München 2005, S. 274.
JvH
Julia Freifrau Hiller von Gaertringen11.01.2014