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Region Rheinland-Pfalz
Ort Speyer
Institution Historisches Museum der Pfalz <Speyer>  GND  Wikipedia
Adresse 1. Historisches Museum der Pfalz. Domplatz 4. 67346 Speyer. 2. Sammlungszentrum des Historischen Museums der Pfalz. Alte Baumwollspinnerei. Iggelheimerstr. 1. 67346 Speyer
Webadresse der Institution http://www.museum.speyer.de
Webadresse der Sammlung http://www.museum-digital.de/rlp/index.php?t=sammlung&instnr=14&gesusa=277
Ansprechpartner Dr. Ludger Tekampe
Auskunft am 20100420 20140210
Ort der Sammlung 1917 Speyer
Sammlung 1917 Verein Historisches Museum der Pfalz  GND  Wikipedia
Adresse der Sammlung 1917 Große Pfaffengasse 7. Speyer
Leiter der Sammlung Becker, Albert  GND  Wikipedia
Zweiter Leiter der Sammlung Sprater, Friedrich  GND  Wikipedia
Beschreibung bei Buddecke Speyer. Historisches Museum der Pfalz. Kriegssammlung.
Leiter: Dr. Albert Becker.
Enthält pfälzische Kriegsliteratur, alle Arten von Kriegsdrucksachen, Urkunden von Kriegsteilnehmern und Kriegsandenken.
Webadresse von Buddecke http://s2w.hbz-nrw.de/llb/urn/urn:nbn:de:hbz:51:1-7685
Seite 47
Erhaltung Die Sammlung ist erhalten.
Angaben zum Bestand Sämtliche erhaltene Exponate aus der Kriegssammlung des Historischen Vereins der Pfalz, der während des Ersten Weltkrieges Rechtsträger des Historischen Museums war, befinden sich heute im Sammlungszentrum der Stiftung Historisches Museum der Pfalz in Speyer. Die Sammlung ist offensichtlich weitgehend vollständig. Da das Ursprungsinventar fehlt, ist eine sichere Aussage über die Vollständigkeit aber nicht möglich.
erhaltene Bestände Fotografien
Plakate
Maueranschläge
Briefe, handschriftlich
Zeitungen
Zeitschriften
Zeitungsausschnitte
Bücher
Postkarten
Umfang der erhaltenen Bestände 1. Fotografien: ca. 260 Glasplattennegative, ca. 300 Fotografien (Motive stellenweise identisch). 2. 665 Plakate und Maueranschläge hauptsächlich vom westlichen Kriegsschauplatz, besetzte Gebiete in Nordfrankreich und Belgien: St. Amand (18), Brüssel (186), Cambrai (9), Haubourdin (34), Lille (40), Commune de Loos (3), Louvain (4), Lunéville (5), Peronne (1), Charleroi Kortijk (2), Mouscron (18), Mons (35), Roubaix (141), Valenciennes (20), Thuin (12), verschiedene Orte (16), Plakate im Westen (64), letzte Kriegsnachrichten (57). 3. Feldpost: ca. 200 Postkarten, Briefe, auch von französischen Kriegsgefangenen aus dem Lager Landau. 4. Zeitungen. 5. Zeitschriften. 6. Zeitungsausschnitte (ca. 800). 7. Druckerzeugnisse: Predigten, Tagebücher, Dokumente, Verschiedenes. Neben den genannten Materialien sind auch Musikalien, Amtsdruckschriften, Schul- und Vereinsschriften, Verlustlisten, Feldzeitungen, Postkarten, Zeichnungen, Tagebücher, Notgeld und Lebensmittelkarten Bestandteil der Kriegssammlung gewesen. Diese Materialien werden von Friedrich Sprater nach Kriegsende als Sammlungsgegenstände der Kriegssammlung in Speyer angeführt. Nicht für alle Gruppen dieser eher unspezifischen Aufzählung kann heute ein Nachweis geführt werden.
Quellen zur Geschichte der Sammlung sind vorhanden
Inventarbücher Es ist kein Inventarbuch der Kriegssammlung erhalten.
Aktenmaterial Aktenmaterial zur Sammlung ist teilweise erhalten.
Ort des Aktenmaterials Historisches Museum der Pfalz <Speyer>
Materialbeschaffung Aussagen zur Materialbeschaffung sind nur begrenzt möglich.
Vereinigung der Weltkriegssammler Die Sammlung war nicht Mitglied der Vereinigung der Weltkriegssammler.
Verband deutscher Kriegssammlungen Die Sammlung war nicht Mitglied des Verbands deutscher Kriegssammlungen.
Zeitgenössische Berichte über die Sammlung Der Jahresbericht des Historischen Museums für den Zeitraum 1914-1917 teilt mit: "Bereits im Jahre 1914 hat das Historische Museum der Pfalz mit der Schaffung der Kriegssammlung begonnen nach den gleichen Gesichtspunkten wie dies im Jahre 1917 vom K. B. Staatsministerium des Innern für Kirchen- und Schulangelegenheiten amtlich angeregt worden ist. Da ein Verzeichnis der umfangreichen Sammlung heute noch nicht veröffentlicht werden kann, beschränken wir uns hier auf den Abdruck des Programmes, nach dem wir unsere Sammeltätigkeit eingerichtet haben." Es folgt die ausführliche Auflistung der Sammelgebiete (S. 27f.) zu den Themen 1. Tätigkeit der Behörden des Sammlungsgebietes, also der Pfalz, 2. Geschichte des Sammlungsgebietes, 3. Kirchliches und Schulisches, 4. Geschichte der Truppenteile des Sammlungsgebietes, 5. Volks- und Hauswirtschaftliches, 6. Kriegsdrucksachen von halbamtlichen Stellen und Vereinen, vor allem vom Roten Kreuz, 7. Maueranschläge jeglicher Art und jeglichen Inhalts, 8. Vortragsfolgen von Kriegs-Wohlthätigkeits-Konzerten und sonstigen Kriegs-Veranstaltungen, 9. Postkarten, 10. Zeichnungen und Karikaturen, 11. Notgeld, 12. Feldpostbriefe, 13. Fotografien, 14. Zeitungsausschnitte.
Zur Geschichte der Sammlung Der 1827 gegründete Historische Verein der Pfalz richtete 1869 das Historische Museum der Pfalz in Räumen des Realgymnasiums in Speyer ein. 1910 wurde ein von dem Münchner Architekten Gabriel von Seidl entworfener Museumsbau am Domplatz bezogen. Die Sammlung entstand aus Objektspenden aus Privatbesitz und durch Kauf von Objekten mittels Spendengeldern. Konservator am Historischen Museum der Pfalz in Speyer war seit 1908 Friedrich Sprater, 1920 wurde er Museumsdirektor. Die Kriegssammlung wurde während des Ersten Weltkrieges auf Initiative des Bayerischen Vereins für Volkskunde angelegt; entsprechend hat Albert Becker (Gymnasiallehrer in Zweibrücken) als ausgewiesener Volkskundler die Sammlung in Speyer an Buddecke gemeldet und wurde dort als Leiter genannt, nicht der Museumskonservator Sprater, der aber, gemeinsam mit seiner Schwester Frieda Sprater, den Hauptanteil an der praktischen Sammeltätigkeit gehabt haben dürfte. In den publizierten Berichten des Vereins Historisches Museum der Pfalz über seine Neuerwerbungen, abgedruckt in der Zeitschrift "Pfälzisches Museum", wurden zeitgenössische Kriegsobjekte nur relativ pauschal genannt. Die Objekte des Historischen Vereins der Pfalz sind heute (bis auf die meisten Bücher und Urkunden, die später als Deposita an die Pfälzische Landesbibliothek bzw. an das Landesarchiv gingen) in die Sammlungen der Stiftung Historisches Museum der Pfalz integriert und bilden mit etwa 65 Prozent der Bestände auch heute noch das Rückgrat der Museumssammlungen. In den derzeit aktuellen Ausstellungen im Museumsgebäude sind keine Exponate der Kriegssammlung ausgestellt.
Erschließung Die Sammlung ist erschlossen.
Literatur zur Sammlung Bericht des Historischen Museums der Pfalz in Speier 3.1914/17 (1918), S. 12 und 26-28.
Sprater, Friedrich: Amtliches Verzeichnis von Sammlungsgegenständen für die Pfälzer Kriegssammlung in Speyer. In: Pfälzisches Museum 35 (1918) H.1-3, S. 16-17.
Sprater, Friedrich: Pfälzisches Kriegsnotgeld. In: Pfälzisches Museum 35 (1918) H.1-3, S. 17.
Tekampe, Ludger; Tremmel, Cora; Volk, Robin: "immer noch kein Ende des schrecklichen Krieges abzusehen ...". Die "Pfälzische Kriegssammlung" in Speyer als Ausgangspunkt einer Ausstellung zum Ersten Weltkrieg. In: Badische Heimat 94 (2014) H. 3, S. 183-196.
Projekt 2014/18: Digitalisierung Die aufgearbeiteten Daten der Kriegssammlung und weiterer Objekte werden im Rahmen der Datenbank museum-digital präsentiert. 
http://www.museum-digital.de/rlp/index.php?t=listen&type=4&instnr=14&&gesusa=277
Projekt 2014/18: Ausstellung Das Historische Museum der Pfalz präsentiert ab dem 29. Mai 2014 innerhalb seiner Sammlungsausstellung "Die Neuzeit" den Ausstellungsteil zum Ersten Weltkrieg in neuer Form. Das historische Schlaglicht mit dem Titel "1914-1918. Die Pfalz im Ersten Weltkrieg" beleuchtet schwerpunktmäßig folgende Themen: die Pfalz als frontnaher militärischer Versorgungsraum, die Versorgungslage der Zivilbevölkerung, die kriegsbedingte Ausweitung der pfälzischen Rüstungsindustrie und die Veränderungen der Lebens- und Arbeitswelt im Krieg. Ausgangspunkt ist die in der der Zeit des Ersten Weltkrieges angelegte Kriegssammlung. Diese Ausstellung ist Teil des "Netzwerks Museen" am Oberrhein. Die Ausstellungskooperation wird als INTERREG-Projekt B34 wesentlich von der Europäischen Union gefördert. 
http://www.dreilaendermuseum.eu/de/Netzwerk-Museen/Partner-2014/Speyer
Projekt 2014/18: Sonstiges Objektdatenbank zur Ausstellung 
http://www.museum-digital.de/rlp/index.php?t=sammlung&instnr=14&gesusa=277
Autor des Datensatzes Aibe-Marlene Gerdes und Julia Freifrau Hiller von Gaertringen
Stand der Erfassung 03.11.2014

Kriegssammlungen in Deutschland 1914-1918 / Hrsg. von der Arbeitsgemeinschaft der Regionalbibliotheken im Deutschen Bibliotheksverband. Bearb. von Julia Freifrau Hiller von Gaertringen und Aibe-Marlene Gerdes.
Karlsruhe: Badische Landesbibliothek 2014. URL: www.kriegssammlungen.de